Continental nutzt hochspezialisierte Materialien in der additiven Fertigung

Der weltweit führende Reifenhersteller Continental hat bereits seit 1996 Erfahrungen in der additiven Fertigung. In seinem Kompetenzzentrum für Additive Design and Manufacturing (ADaM) im mittelhessischen Karben fertigt Continental unter anderem mit einem Stratasys Fortus 450mc FDM-3D-Drucker. Erfahren Sie wie mit hochspezialisierten FDM-Materialien Komponenten, Prototypen und Kleinserienbauteile entstehen und Continental die additive Fertigung industrietauglich einsetzt.

Dieser Blogbeitrag wurde als Fallstudie von Stratasys erstellt und ist auch als deutschsprachige PDF-Datei zum Herunterladen verfügbar.

Im Rahmen unserer Veranstaltung „additiva 2019 – 2. Mittelhessische 3D-Druck-Tagung“ hat Herr Stefan Kammann in seinem Vortrag „Evolution in Production“ das ADaM Competence Center vorgestellt.

Additive Fertigung bei Continental

Das Technologieunternehmen Continental AG, auch bekannt als einer der weltweit führenden Reifenhersteller, verfügt über ein noch breiteres Lösungsportfolio. Darunter die Produktion von Automobilteilen, Konnektivität, automatisiertes Fahren und Mobilitätsdienstleistungen über den Geschäftsbereich Continental Engineering Services (CES). Das einmalige Geschäftsmodell verbindet die gesamte Prozesskette vom Design bis zur Produktion, Überprüfung und Validierung. Auf diese Weise bietet Continental seinem großen Kundenportfolio maßgeschneiderte Lösungen.

Zur globalen Marke des Unternehmens gehört auch das Produktlösungssegment der eigenständigen Gesellschaft Continental Engineering Services (CES). CES ist zuständig für die Fertigung von Komponenten, Prototypen und Kleinserienbauteilen für externe Kunden sowie internen Lösungen für die Fertigungslinie und die Maschinen von Continental. Durch den Bau eines Kompetenzzentrums für Additive Design and Manufacturing (ADaM) verstärkte Continental sein Serviceangebot in der addtiven Fertigung und seine Fertigungskapazitäten. In dieser hochmodernen Einrichtung sind einige der fortschrittlichsten, industrietauglichen additiven Fertigungstechnologien untergebracht.

Stefan Kammann vor dem Fortus 450mc 3D-Drucker im ADaM Competence Center.

„Die Fortus 450mc ist eine großartige Ergänzung zu unserem Portfolio, weil wir dadurch Zugang zu hochspezialisierten Materialien wie ULTEM™ 9085 resin und ABS-ESD7 erhalten, mit denen wir die Anforderungen anspruchsvoller Produktions-Anwendungen in unserem Werk erfüllen können.“

Stefan Kammann Head of Samples and Mechanical Solutions, Continental Engineering Services

„Neben herkömmlichen Produktionsmethoden arbeiten wir seit 1996 mit additiver Fertigung”, erläutert Stefan Kammann, Head of Samples and Mechanical Solutions bei Continental Engineering Services. „Unser ADaM Competence Center ermöglicht uns, diese Technologie bei unserer operativen Tätigkeit vom Design bis zur Nachbearbeitung in viel größerem Umfang zu integrieren.”

Eine Welt voller Materialien

Die wichtigste Ressource des ADaM Center von Continental ist ein industrietauglicher Fortus 450mc FDM 3D-Drucker von Stratasys. Dieser stellt Produktionsteile, Prototypen und – vor allem – Werkzeuge und Vorrichtungen für firmeneigene Produktionsmaschinen her.

Dieser Röntgenleiter aus ULTEM 9085 Resin gewährleistet, dass Autosensoren bei der Produktion an ihrem Platz bleiben und dass das Produkt reproduzierbar ist.

„In unserem Competence Center wählen wir sorgfältig hochleistungsfähige Technologien der additiven Fertigung aus, damit wir möglichst viele Anwendungsmöglichkeiten haben“, erläutert Kammann. „Die Fortus 450mc ist eine großartige Ergänzung zu unserem Portfolio, weil wir dadurch Zugang zu hochspezialisierten Materialien wie ULTEM™ 9085 resin und ABS-ESD7 erhalten, mit denen wir die Anforderungen anspruchsvoller Produktionsanwendungen in unserem Werk erfüllen können. Die Fortus 450mc ist sogar unser einziger 3D-Drucker, der in kürzester Zeit ESD-konforme Produktionsteile herstellen kann.“

Kammann zufolge kann die Fortus 450mc Bauteile innerhalb weniger Stunden produzieren. Das Team kann Druckaufträge so einstellen, dass sie über Nacht ausgeführt werden und man am nächsten Morgen fertige Bauteile in der Hand hat. Auf diese Weise kann Continental insgesamt sehr viel flexibler produzieren, vor allem bei Ersatzteilen.

„Mit der Fortus 450mc sind wir in der Lage, schnell Ersatzproduktionswerkzeug und -bauteile aus Hochleistungsthermoplasten herzustellen, welche die gleiche Leistung erbringen, die wir von einem traditionell hergestellten Äquivalent erwarten würden“, sagt Kammann. „Dadurch werden langwierige Fertigungszeiten im Zusammenhang mit traditionell hergestellten Werkzeugen vermieden und kostspielige Maschinenausfallzeiten, die mit dem Warten auf Ersatzteile verbunden sind, umgangen. Stattdessen können wir eine kontinuierliche Produktion sicherstellen und haben geringe oder gar keine Maschinenausfallzeiten.“

ESD ist der Schlüssel zum Erfolg

Bei der Herstellung von Automobilteilen und -lösungen arbeitet CES in seinem Fertigungsbereich mit einer Vielzahl von elektronischen Bauteilen und Komponenten. Antistatische Eigenschaften sind daher für alle Maschinenteile, die mit elektronischen Komponenten in Kontakt kommen, von größter Bedeutung. So vermeidet man statische Entladungen, die Produkte beschädigen, ihre Leistung beeinträchtigen oder sogar zu einer Explosionen oder einem Brand führen können. Für die vielen Werkzeuge und Vorrichtungen, die bei Continental im eigenen Haus hergestellt werden, erfüllt das Material ABS-ESD7 die notwendigen
Normen für elektrostatische Entladung beim Umgang mit empfindlichen elektronischen Bauteilen – und bietet gleichzeitig Haltbarkeit und Stabilität.

Diese ESD-konforme Klebevorrichtung für eine Anzeigebaugruppe ermöglicht Continental die sichere Handhabung von Elektronikteilen.

Eine dieser Anwendungen ist die Herstellung von Autoanzeigen, erklärt Kammann.

„Die Klebevorrichtung für die Autoanzeige können wir per 3D-Druck aus dem Material ABS-ESD7 von Stratasys fertigen. So verfügen wir über eine schnelle, sichere und ESD-konforme, betriebsinterne Lösung, die individuell angepasst werden kann“, sagt er. „Dies gewährleistet nicht nur eine kontinuierlich schnelle Produktion, sondern verdeutlicht auch, wie wir nach der besten Technologie suchen, um die Fertigungsprobleme zu lösen, mit denen wir konfrontiert werden.“

Durch die Integration der Fortus 450mc in den operativen Betrieb geht Continental bei der Herstellung von Automobilteilen einen Schritt weiter. So werden kostengünstig und schnell hochwertige Bauteile mit den erforderlichen Materialeigenschaften produziert, die ihren hohen Anforderungen gerecht werden.

„Die Fortus 450mc konnte nahtlos in unsere Produktion und Servicelösungen integriert werden“, findet Kammann. „Wir stellen eine steigende Kundennachfrage nach 3D-gedruckten Bauteilen fest. Daher werden wir weiterhin nach Möglichkeiten suchen, um die additive Fertigung beim Design und in der Produktion stärker auszuweiten und so ein optimales Serviceangebot zu gewährleisten.“

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