3D gedruckte Modelle veredeln

Das Nachbearbeiten von 3D gedruckten Modellen, kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Zum Beispiel im FDM-Verfahren gefertigte Prototypen, Werkzeuge oder gebrauchsfertige Teile bieten sich hier an.

Die hierbei gängigste Methode 3D Modelle zu veredeln ist das manuelle oder maschinelle Schleifen des gedruckten Teils. Dies funktioniert insbesondere bei Teilen mit einer entsprechenden Größe und wenigen Details recht gut.

Eine andere und ebenso einfache Bearbeitungsmethode 3D Modelle zu veredeln ist das Auftragen von Füll -und Grundiermittel um eine gleichmäßige Oberfläche zu erzielen. Diese Vorgehensweise ist beim Vorbereiten von Teilen für eine Lackierung sehr verbreitet. Dadurch entstehen  3D-Teile mit äußerst glatten Oberflächen.

Als Beispiel für solch einen Arbeitsablauf dient uns eine einfache Figur aus der Thingiverse Plattform. Diese Figur wurde ohne größere Änderungen der Druckparameter auf einem MakerBot Replicator+ 3D Drucker gedruckt. Die dazu verwendeten Druckeinstellungen waren: Layer High 0,2 mm, Infill 12% und 3 Shells.

Der erste Schritt zu einer glatten Oberfläche

Im nächsten Arbeitsschritt wird dazu auf das 3D-Teil ein Überzug aus geruchslosen 2-Komponenten Epoxydharz Z-Poxy (ZAP Pacer Technology) im Mischverhältnis 50:50 mit einem Pinsel dünn aufgetragen. Die Verarbeitungszeit des Epoxydharz beträgt hier ca. 30 Minuten und ist völlig ausreichend. Dieses oder andere geeignete Epxoydharze können nahezu auf jedem FDM gedruckten 3D Teil aufgetragen werden.

3D Modell nach dem Überzug mit Z-Poxy Epoxydharz

Im nächsten Schritt und als ideale Grundlage für einen nachfolgenden Farbauftrag erfolgt das Aufsprühen einer handelsüblichen Grundierung (Primer). Aufgrund der glatten Oberflächen genügen hier bereits wenige Sprühdurchgänge.

3D Modell nach dem Auftragen von Haftgrund

Nach einer Aushärtezeit von ca. 6 bis 8 Stunden ist das Resultat ist eine schöne glatte Oberfläche. Das ist auch die optimale Ausgangposition für alle weiteren Arbeitsschritte.

Der erste Farbauftrag

Nach einer gewissen Trocknungszeit, die je nach Hersteller unterschiedlich ausfallen kann, erfolgt der erste Farbauftrag mittels Airbrush oder Sprühdose. Das Lackieren mit Airbrush ist gegenüber einer Sprühdose allerdings kontrollierter und feiner. Als Grundfarbe wurde dazu Humbrol Color Nr. 54 Brass (Kupfer) verdünnt in drei dünnen Schichten aufgesprüht.

3D Modell veredelt durch Airbrush

Der abschließende Arbeitsschritt hinterlässt auf dem 3D-Modell das gewünschte alte Bronze Aussehen. Dazu werden einfache Latex-Einweghandschuhe und Künstlerölfarben von Schmincke benötigt. Zur Anwendung kamen Nr. 661 Siena gebrannt Natur und 666 Umbra gebrannt Natur. Beide Farben wurden hierzu ungleichmäßig in kleinen Mengen auf das 3D-Modell mit dem Pinsel aufgetragen. Anschließend wurde die Farbe mit durch Handschuhe geschützten Händen auf dem 3D-Modell verrieben.    

Drybrushing für den letzten Schliff

Den letzten Schliff erhält das 3D-Modell durch sogenanntes Drybrushing (Trockenmalen) mit unverdünnter Humbrol 54 Farbe. Diese Technik dient dem Aufhellen und Betonen von vorstehenden Details. Hierzu wird die überschüssige Farbe aus dem Pinsel auf einem Blatt Papier solange ausgestrichen, bis fast nichts mehr in den Borsten zurückbleibt. Mit wenig Druck wurden die erhabenen Stellen dezent überbürstet und dadurch akzentuiert.

3D Modell nach dem Drybrushing

Um das 3D-Modell und den gesamten Farbauftrag zu schützen, empfiehlt sich ein finaler Überzug mit einem einfachen Klarlack – fertig!